Warum wir mehr für den Klimaschutz fordern

act as if the house was on fire

Langelsheim war im 2017 von der "Jahrhundert Flut" betroffen, aber gerade im letzten Jahr konnte man im Ahrtal sehen, wie verheerend die Klimakrise schon jetzt ist. In weiteren Berichten z. B. bei Tagesschau. de heißt es: 

„Das Ausmaß des Meereises in der Antarktis ist in diesem Jahr auf den bisher niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen Ende der 1970er-Jahre gefallen.“ Und weiter: „Auch der Klimawandeldienst des EU-Programms Copernicus hatte bereits berichtet, dass die täglich gemessene Ausdehnung des antarktischen Meereises in diesem Februar den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1979 erreicht habe.“…“ Auch wenn es im Moment eines Ereignisses nicht möglich ist, dieses auf den Klimawandel zurückzuführen, ist eines der deutlichsten Anzeichen für die Erderwärmung die Häufung und Intensivierung von Hitzewellen. …Die Temperaturen in der Arktis sind durch den menschengemachten Klimawandel schon mehr als doppelt so stark gestiegen wie im globalen Durchschnittswert.“ Nur wenige Tage später titelt dieselbe Seite: „Wärmster Sommer seit Aufzeichnungsbeginn. Waldbrände im Süden Europas, Jahrhundertflut in Deutschland, Hitzewellen am Mittelmeer - 2021 war ein Jahr der Wetterextreme. Der Sommer war aktuellen Klimadaten zufolge der Wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.

Dies sind nur zwei Meldungen auf einer anerkannten Internetplattform innerhalb weniger Tage. Dies verdeutlicht uns sinnbildlich vor welcher Herkulesaufgabe wir alle, die wir politische Verantwortung in den unterschiedlichen Gremien tragen, gemeinsam stehen. Als kommunale Mandatsträger*innen obliegt es unserem Engagement der weltweiten gemeinsamen Anstrengung zu folgen und zu versuchen, die Menschheit auf den 1,5°- Pfad zu bringen und nach kommunalen Möglichkeiten der Treibhausgasreduktion zu suchen. Gemäß des neuesten Berichtes des Weltklimarates vom April diesen Jahres sind insbesondere die Industrienationen in der Pflicht, ihren Ausstoß an Treibhausgasen und ihren Energieverbrauch massiv zu senken. Die kommenden acht Jahre sind hierbei entscheidend auf dem weiteren Weg. Laut Weltklimabericht dürfen die Emissionen noch bis 2025 ansteigen, um dann bis 2030 um mindestens 43 % reduziert zu werden. Und zwar im weltweiten Durchschnitt. Dies bedeutet für die Bundesrepublik Deutschland als viertgrößte Industrienation der Welt ein entsprechendes Vielfaches!

Aber nicht nur die Klimakrise selbst erfordert entschiedenes Handeln, auch die Erfüllung der Pflichten, die sich aus dem Niedersächsischen Klimagesetz von 2020 ergeben, erfordern ein vorausschauendes und verantwortungsvolles Tun. Gemäß §8 NKlimaG sind die Kommunen verpflichtet bis zum 31.12.2023 und danach jährlich einen Energiebericht, beginnend mit dem Jahr 2022, zu erstellen und zu veröffentlichen.

Als kluge Kommunalpolitiker*innen bedienen wir uns an dieser Stelle jedoch der Hilfe der derzeit großzügig ausgestalteten Fördermöglichkeiten im Rahmen der Kommunalrichtlinie des BM für Wirtschaft und Klimaschutz und dem externen Sachverstand der Niedersächsischen Klimaschutz- und Energieagentur, die in Zusammenarbeit mit dem niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz umfassende Handreichungen für ein Mehr an Klimaschutz erarbeitet hat.

Neben Verkehr, Landwirtschaft und Industrie ist der Bereich des Wohnens ein Hauptemittent klimaschädlicher Gase. Nach wie vor wird im Bereich des Neubaus von kommunaler Seite zu wenig auf ein klimagerechtes und CO2-neutrales Bauen hingewirkt. Dabei sollte es im Interesse einer nachhaltigen und generationengerechten Siedlungsplanung sein, klimaneutrale und lebenswerte Baugebiete zu schaffen, die eher ein Plus an Energie, als ein Plus an Emissionen mit sich bringen. An Nachhaltigkeitskriterien orientierte Neubaugebiete können im Wettstreit mit anderen Kommunen um den Zuzug junger Familien ein deutlicher Standortfaktor, ein Marketingvorteil sein. Dies zu nutzen, birgt einerseits Chancen für die Stadt Langelsheim, andererseits können andere Kommunen zur Nachahmung angestiftet werden. Desweitern können wir ohne finanzielle Mittel einzusetzen, mittels Baurecht, einen erheblichen Schritt in Richtung 1,5° - Pfad vorankommen.

Demzufolge setzen wir uns als Ratsgruppe Die Grünen/ Die Linke für die Entwicklung eines Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Langelsheim ein. Dies wird unterstützt und erweitert durch die Implementierung eines Klimaschutzmanagements sowie eines Energiemanagements. Auch im Bereich der Ausgestaltung zukünftiger Neubaugebiete setzen wir auf konsequenten Klimaschutz.

Die damals 16jährige Greta Thunberg sagte auf dem Weltwirtschaftsforum 2019 in Davos folgende Sätze:

„I don`t want your hope. I don`t want you to be hopeful. I want you to panic…and act as if the house was on fire.”

Lassen Sie uns in diesem Sinne gemeinsam für ein Mehr an Klimaschutz in Langelsheim und Lutter eintreten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!



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