Ratsantrag: Sanierung des Marktplatzes Goslar

So lautet der Beschlussvorschlag von unserer Gruppe Grüne PARTEI 42

1. Die mit Vorlage 2021/214 Sanierung des Marktplatzes in der beschlossenen Ausführung wird zurückgestellt.

2. Die Verwaltung prüft eine Ausführungsvariante, die Folgendes berücksichtigt:

 - Historische Gestaltung des Marktplatzes, ggfs. auch den ursprünglichen Standort des

   Marktplatzbrunnens,

 - Barrierefreie Nutzbarkeit des gesamten Platzes, dabei Prüfung der Alternative

   „Abgeschliffenes Kopfsteinpflaster“,

 - Störungsfreie Bewirtschaftung der durch Gastronomiebetrieb genutzten Flächen.

3. Die neue Planung ist dem Rat zur Entscheidung vorzulegen.

4. Die Planungsleistungen sind an ein Fachplanungsbüro zu vergeben, das über entsprechende Erfahrung bei der Gestaltung historischer Plätze verfügt.

Begründet wurde er wie folgt:

Am 05.Oktober 2021 hat der Rat beschlossen, den Marktplatz zu sanieren, in dem u.a. zur barrierefreien Zugänglichkeit entlang der umfassenden Gebäude ein umlaufendes Plattenband erstellt wird. Zwischen den einfassenden Bändern soll wieder das Kopfsteinpflaster sternförmig mit dem Mittelpunkt des Brunnens verlegt werden. Ob diese erhebliche Änderung des äußeren Erscheinungsbilds des Marktplatzes Zustimmung bei Icomos fand oder findet, bleibt offen.

Unberücksichtigt bei der beschlossenen Variante ist die historische Entwicklung dieses für die Stadt bedeutenden Platzes am gerade mit großem Aufwand und orientiert an historischen Befunden sanierten Rathaus. So werden u.a. die veränderte Lage des Brunnens mit entsprechenden Blickbeziehungen der tangierenden Straßen sowie kreuzende Entwässerungsrinnen nicht berücksichtigt. Wenn aber einerseits Farbgestaltung und Öffnungsrichtung von Fenstern unter Verweis auf historische Vorbilder und die Anforderung an das Weltkulturerbe im Verwaltungshandeln durchgesetzt wird, ist es andererseits unverständlich, dass der Marktplatz nicht nur ohne vertiefte Auseinandersetzung mit der Bauhistorie saniert werden soll, sondern zusätzlich durch das geplante Plattenband optisch verkleinert werden soll. Eine baugeschichtliche Auseinandersetzung sollte Grundlage für die Planung der zukünftigen Platzgestaltung sein.

Das vorgesehene Band schafft zwar eine Möglichkeit, barrierefrei den Platz zu umrunden; allerdings nur im vorher definierten Verlauf im Bereich der Hausfassaden und des gastronomischen Außenbereichs, keinesfalls aber als umfassende und störungsfreie Teilhabe am Leben der Stadtgesellschaft auf dem gesamten Platz. Dies gilt es bei der weiteren Planung angemessen zu berücksichtigen, beispielsweise durch Abschleifen des Kopfsteinpflasters, für das es gelungene Beispiele wie in Freiburg gibt.

Ein Verzicht auf das beabsichtigte Plattenband, das eine Hauptwegebeziehung auf dem Marktplatz optisch und auch in der Praxis darstellen wird, würde die jetzige Einheit der Innen- und Außengastronomie ungestört lassen. Die Einschränkungen der letzten Jahre in der Gastronomie, aber auch die Beeinträchtigungen bei den beabsichtigten Sanierungsarbeiten sollten nicht noch durch zukünftige Störungen im Betriebsablauf vergrößert werden.

Es ist davon auszugehen, dass die Verwaltung fachlich, aber auch mit Blick auf die zeitliche Dringlichkeit, keine personellen Ressourcen zur Verfügung stellen kann. Deshalb sind entsprechende HH-Mittel überplanmäßig bereit zu stellen.

 



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Grüne im Rat der Stadt Goslar

 

 

Fraktionssprecherin              Sabine Seifarth,  sabine.seifarth@remove-this.gmail.com

Tel.: 05321- 303140

 

Anke Berkes, Anke.Berkes@gruene-goslar.de

 

Holger Fenker, h.fenker@gmx.de

Tel.: 0160-7003166

Weitere Informationen finden sich unter www.gruenepartei42.de

 

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