Unsere Entscheidung zum Jagdmanagement - Rede von Ratsfrau Jantje Samtleben im Rat am 24.4.12

Als Neuling ist es eine spannende Aufgabe und Herausforderung sich fachlich einzuarbeiten und nachzuvollziehen was der Stand der Dinge in der Stadtforst ist. Literatur gibt es reichlich. Was in diesem Gremium bisher jedoch zwischenmenschlich passiert ist, lässt sich nicht nachvollziehen. Und das hatte und habe ich auch gar nicht vor.

Hier ist aber wichtig zu wissen das Wald und Wild oftmals zwei sehr konträr laufende Dinge sind. Auch wenn wir dazu andere und sehr viel romantischere Vorstellungen haben. Nicht jeder grünbejackte Flintenträger mit SUV in der Einfahrt versteht etwas von Forstwirtschaft, so wie nicht alle Waldbauern die auf Holzertrag schauen gerne selbsterlegtes Wildschwein essen. In der Waagschale haben wir also Wild auf der einen und die Forst auf der anderen Seite. Und wir sollen entscheiden zu welchen Gunsten, respektive Ungunsten, der Regler zu drehen ist. Ein klares „Richtig“ oder „Falsch“ gibt es nicht, es kommt lediglich auf die Interessenslage an. Ich habe inzwischen gelernt das das eine Glaubensfrage ist zu der jede Seite seine Bibel hat…mehrere sogar und noch viel, viel mehr Literatur, Argumente und Fachleute.

Was also verbleibt wenn wir all dieses ausblenden? Die Sachpolitik? Der Wald? Unsere Stadtforst? Wo es nicht um albere Parteien-Farbspiele geht und verbitterte „Achtung Lobbyisten Ausrufe“ der Bürgerliste…sondern lediglich um die Sache selber. Was wollen wir ?

 

Wir von den Grünen wollen:

1. Eine Weiterentwicklung des bestehenden Jagdkonzeptes mit deutlich verschärften Ansagen in Richtung der Jägerschaft.

 

2. Die sich vorsichtig abzeichnende positive Entwicklung (z.B. bei den Schälschäden) forcieren.

 

3. Eine Lösung die für die Verwaltung praktikabel und umsetzbar ist. Luftschlösser wurden hier schon zu viele produziert. Permanent platzen solche im vergangenen Rat beschlossenen Luftschlösser vor unseren Augen.

 

4. Das Verständnis fördern das der Wald eine unglaublich komplexe Sache ist mit sich ständig verändernden Rahmenbedingungen. Daher müssen auch unsere Prozesse dynamisch sein. Und daher ist auch das jetzt zu beschließende Jagdmanagement nicht der Weisheit letzter Schluss sonder ein Schritt in die richtige Richtung. Mit vielen Stellschrauben an denen immer wieder gedreht werden kann – und muss.

 

Wie soll das erreicht werden?

Es lagen uns letztlich Variante 2 und Variante 3 für eine Beschlussvorlage zum neuen Jagdmanagement vor. Ich war ganz klar für „2,5“...aber leider gibt es hier nur noch schwarz/weiß, flop oder top. Eine konstruktive Grauzone ist schon lange durch die verhärteten Fronten im Forstbeirat unmöglich.

 

Kurz vor Abstimmung wurden wir erneut mit zusätzlichen Informationen und Papieren konfrontiert. Die ebenfalls, entgegen jeder Geschäftsordnung, zur Abstimmung kamen. Die Bürgerliste - sonst uns allen als kompromisslose Gralshüter jedweder Rats-Formalität bekannt - erhob in diesem Fall aus Eigeninteresse keinen Einspruch. Zum allgemeinen Erstaunen. Von Informationen überschüttet ließ ich mich dann doch zur Variante 3 hinreißen obwohl in der Fraktion die 2 abgestimmt war.

Diesen Fehler will ich heute wieder korrigieren und mit der Variante II gehen die alles erfüllt was wir gefordert haben und auch in Richtung der Jägerschaft inzwischen klare Regeln vorgibt.

 

Wir werden damit der Verwaltung auch unser Vertrauen aussprechen das neue Jagdmanagement mit den verschärften Regeln aktiv umzusetzen. Gegebenenfalls auch mit Konsequenzen bei Zuwiderhandlungen.

Wir werden diesen Prozess begleiten und wenn erforderlich nachregeln. Ich hoffe im Übrigen dass diese lange überfällige Entscheidung zum Jagdmanagement heute ad acta gelegt werden kann und zukünftig auch alle anderen Stadtforstthemen wieder Luft haben. Ein Antrag der Grünen liegt hierzu bereits vor.



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Grüne im Rat der Stadt Goslar

 

 

Fraktionssprecherin              Sabine Seifarth,  sabine.seifarth@remove-this.gmail.com

Tel.: 05321- 303140

 

Anke Berkes, Anke.Berkes@gruene-goslar.de

 

Holger Fenker, h.fenker@gmx.de

Tel.: 0160-7003166

Weitere Informationen finden sich unter www.gruenepartei42.de

 

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