Diskussion mit Detlev Schulz Hendel

Auf seiner Sommertour besuchte verkehrspolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion Detlev Schulz Hendel Goslar, um sich vor Ort von der Radwegsituation ein Bild zu machen. Bevor es mit dem Rad losging, diskutierten die Grünen und interessierte Bürger in einer gut besuchten Veranstaltung mit dem Abgeordneten die Probleme. Neben den Problemen der Radinfrastruktur standen auch Themen wie die landesweite kostenlose Schülerbeförderung für Alle und das Schülerticket für 365,00 Euro pro Jahr auf der Tagesordnung. Dazu Detlev Schulz-Hendel:  „Trotz vollmundiger Ankündigungen hat die Landesregierung bisher kein Konzept hierfür vorgelegt. Sowohl die kostenlose Schülerbeförderung auch im Sekundarbereich 2 ab der 11. Klasse als auch das Schülerticket sind wichtige Bausteine für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit.“ Der Sprecher des Kreisverbands der Grünen Mathias Schlawitz erklärt zur Fahrradproblematik: „Es war sehr ernüchternd für unseren Gast aus dem Landtag, zu

hören, wie viel hier noch verbessert werden muss. Immer mehr Verkehrsteilnehmer steigen gerade für kurze Strecken auf das Fahrrad um. „Zur Verbesserung der Luftqualität ist das auch sehr sinnvoll“, erläutert Ratsherr Holger Plaschke. „Leider merkt man das beim Ausbau des Radwegenetzes noch nicht“, ergänzt Schlawitz. Den beiden ist bewusst, dass es in einer Stadt wie Goslar nicht leicht umzusetzen ist. „Allerdings fehlt es auch bei einigen am Willen“, so Plaschke. Die Breite Straße könnte zum Beispiel umgewidmet werden, sodass Fahrradfahrer bevorrechtigt wären. „Wenn Auto- und Fahrradfahrer die Abstände gemäß der StVO einhalten, könnte ohnehin kein Rad durch ein Auto überholt werden. Warum regelt die Verwaltung es nicht, wenn es de facto schon jetzt notwendig ist“. Wundert sich Schlawitz.

Auf der anschließenden Radtour nach Bad Harzburg bestätigte sich für Schulz Hendel, was Schlawitz vorher erläutert hat. Dazu Schulz-Hendel: „die Situation hier vor Ort macht eines ganz deutlich: Niedersachsen ist weit davon entfernt, Fahrradland Nummer 1 zu werden. Auf der Landesebene erleben wir derzeit wenig Gestaltungswillen die Fahrradinfrastruktur im ganzen Land deutlich zu verbessern. Die Mobilitätswende und auch die Akzeptanz für die Fahrradnutzung steigt nur bei Investitionen auch in die Sicherheit von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer. Gerade die Förderung von kommunalen Projekten in Straßenprojekte sollte künftig auch davon abhängen, ob bei Planungen auch Konzepte für Radinfrastruktur mit vorgelegt werden. Das Primat des Autoverkehres muss zugunsten gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer aufgeben werden.“

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