Maßnahmen an städtischen Baumbeständen – Abfrage der Ratsmitglieder eine Farce, PM vom 28.12.15

Was ist passiert?
Nachdem Anfang Dezember den Ratsmitgliedern eine Liste der geplanten Baumfällmaßnahmen der kommenden Wochen zur Kenntnis gegeben wurde, legte die Grüne Ratsfraktion Widerspruch gegen die Fällung von 4 Lärchen ein, deren abgeworfene Nadeln die Anlieger im Herbst störten.

Eigentlich war der Widerspruch aber egal, denn die Verwaltung ließ die Lärchen ungeachtet des Widerspruchs fällen. Im Nachhinein kam, eben mal per Ratspost, eine Mitteilung es gäbe in „geeigneter Weise Ersatz“. Dieser Ersatz kann ja dann mit den Anliegern abgesprochen werden, damit er eher genehm ist als die gefällten Bäume. Jedoch kann es ein junger Baum bezüglich der CO2- Bindung und seiner positiven Wirkung als Stadtgrün niemals mit einem alten Exemplar aufnehmen.

Der laxe Umgang der Verwaltung mit Baumfällungen äußert sich alleine schon in der aufgestellten Liste. Von den 23 Bäume, die zur Fällung vorgesehen sind, sollen 17 nur deshalb entfernt werden weil sie den Anwohnern „nicht passen“. Laub-/Nadelwurf, Schatten, über das Dach hängender Bewuchs und andere, wenig relevante Begründungen werden angeführt. Gibt es Widersprüche seitens der Ratsfraktionen wird „zufällig“ schon vorher gefällt. Dabei sind solche Probleme mit regelmäßiger und fachgerechter Baumpflege gut zu vermeiden. Diese kostet allerdings und ein gefällter Baum verursacht eben keine Kosten und mehr und stellt die Anwohner zufrieden.
Frei nach dem Motto: Stadtgrün ja. Aber bitte nicht vor meiner Haustür!

Auch am Thomaswall sollen wertvolle alte Eichen und Linden gefällt werden, obwohl der Wald dort teilweise als ein nach Bundesnaturschutzgesetz geschütztes Biotop erfasst ist. Das Totschlagargument „Verkehrssicherungspflicht“ zieht jedoch nicht immer.
Gerade die alten Bäume mit ihren Asthölungen und Totholz haben eine wichtige Funktion als Quartierbäume für Fledermäuse, Spechte oder Waldkauz und Co. Und diese Arten sind, ebenso wie ihre Lebensstätten, den Bäumen, ebenfalls streng geschützt. Daher ist ein gründliches Abwägen zwischen Verkehrssicherung, Pflegemaßnahmen und Artenschutz genauso zwingend notwendig, wie die entsprechenden Haushaltsmittel zur Baumpflege.

Zitat aus der natuschutzfachlichen Bewertung der östlichen Goslarer Wallanlagen des Büros „alnus“, vom September 2011:
“Zusammenfassend ist festzustellen, dass der natuschutzfachliche Wert der Einzelbäume in den Wallanlagen nach Anzahl, Artenspektrum, räumlicher Verteilung und Habitatqualität für eine innerstädtische Parkanlage hervorragend ist und den Wert typischer Parkanlagen vieler anderer Orte deutlich übersteigt“.


Sabine Seifarth, Jochen Baldauf, Holger Plaschke

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Grüne im Rat der Stadt Goslar

 

 

Fraktionssprecherin              Sabine Seifarth,  sabine.seifarth@remove-this.gmail.com

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